Lancierung in den beiden Rheinfelden
Rheinfelden (Aargau-CH) und Rheinfelden (Baden-DE) haben am 12. Januar 2021 gemeinsam den Digitalen Dorfplatz von Crossiety lanciert. Damit sorgten die beiden Schwesterstädte für eine Premiere: Es ist der erste Digitale Dorfplatz, welcher zwei Städte über die Landesgrenzen hinweg vernetzt.
Am 12. Januar 2021 war es so weit: Die Stadtoberhäupter von Rheinfelden (Aargau-CH) und Rheinfelden (Baden-DE) präsentierten an einem Pressetermin den gemeinsamen Start der Digitalen Dorfplätze. Nach mehreren Monaten Planung und Vorbereitung konnte so ein lang ersehntes Projekt der beiden Schwesterstädte umgesetzt werden.
Entstanden ist die Idee, eine digitale Vernetzungsplattform ins Leben zu rufen, im Rahmen einer Planungswerkstatt von lokalen Bürger:innen. Dort bestand der Wunsch nach einer einfachen und selbstständigen Vernetzung. Der Grund liegt auf der Hand: Es herrscht reger Austausch zwischen den beiden Städten. Einwohner:innen sind in Vereinen auf der anderen Seite, gehen ennet der Brücke einkaufen oder arbeiten dort. Auch verschiedene Projekte werden gemeinsam umgesetzt.
Zwar gab es schon grenzüberschreitende Informationsangebote wie etwa das Stadt- und Kulturmagazin «2xRheinfelden», aber ein grenzüberschreitendes, digitales Kommunikationsangebot wurde vermisst. «Unser Fazit war: Wir haben Handlungsbedarf », sagte Stadtpräsident Franco Mazzi gegenüber der lokalen Presse. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ergänzte, dass mit dem Start der Crossiety-App den Einwohner:innen ein «qualifiziertes Angebot zum Austausch, ohne Werbung und ohne Fake News» gemacht werden soll.
Aktive Pilotphase
Bis es zur Lancierung gekommen ist, standen auf beiden Seiten des Rheins verschiedene Planungs-Sitzungen auf dem Programm. Gemeinsam mit dem Crossiety-Team richtete man die App nach den Bedürfnissen ein und klärte das Einsatzgebiet der Stadtverwaltungen. Zwar haben beide Rheinfelden technisch gesehen ihren eigenen Digitalen Dorfplatz, mit eigenem Bild und Wappen. Dank der Möglichkeit zur Regionalität können die Nutzer:innen jedoch zusätzlich auch sehen, was in der Stadt nebenan geschieht und in deren Gruppen mitpartizipieren. Auch Einwohner: innen aus umliegenden Gemeinden und Städten können bereits mitlesen, was in den beiden Rheinfelden regional und öffentlich publiziert wird. Dadurch vergrössert sich die Reichweite im umliegenden Einzugsgebiet nochmals um ein Vielfaches.
Um dabei den Aufwand möglichst auf mehrere Schultern zu verteilen, bezog man die verschiedenen Ressorts der Verwaltungen von Anfang an mit in die Planung, Umsetzung und Betreuung der Plattform ein. So stellten die Gewerbeverantwortlichen, das Stadtentwicklungs-Team, die Tourismus-Abteilung etc. ihre eigenen Gruppen und bereiteten sich individuell auf den neuen Kommunikationskanal vor.
Im November 2020 sind beide Rheinfelden in die Lancierungsphase gestartet. Der Schweizer Stadtschreiber, Roger Erdin, führte aus, dass mit Vereinen und Organisationen aus Rheinfelden insgesamt fünf Workshops durchgeführt wurden und sich dadurch noch vor der öffentlichen Lancierung schon 47 Organisationen aus Rheinfelden auf der Plattform registriert hatten. Von Seiten der Stadt Rheinfelden (Baden-DE) wurden deren acht Workshops von der Verwaltung organisiert.
Startbildschirm Digitaler Dorfplatz Rheinfelden (AG – CH, links) & Rheinfelden (Baden – DE, rechts)
Lancierung während der Pandemie
Die Lancierung stand dann in Mitten des 2. Corona-Lockdowns auf dem Programm. Doch liess man sich davon nicht beirren. Auf beiden Uferseiten wurde eine breit gefächerte Marketing- Offensive gestartet. Banner, Plakate auf den Strassen, Goodies, Flyer und vieles mehr: Der Digitale Dorfplatz war auf den Strassen und den Online-Kanälen von Rheinfelden kaum zu übersehen. Der Erfolg liess auch nicht lange auf sich warten: In kürzester Zeit waren auf beiden Dorfplätzen bereits 1’000 Einwohner:innen registriert.
Dass trotz der Pandemie einiges ging, verdeutlichte Stefanie Franosz, Leitung bürgerschaftliches Engagement im deutschen Rheinfelden, die verwaltungsseitig Crossiety stark einbindet. Franosz beschreibt den zentralen Mehrwert des Angebots im Zusammenhalt-Magazin der Bertelsmann-Stiftung, dass man als Verwaltung stets über lokale Aktivitäten und Diskussionsthemen informiert ist: «Wenn ich die Plattform besuche, ist es tatsächlich wie ein Gang über den Dorfplatz. Ich sehe, was die Imker gerade machen, was die Volkshochschule anbietet oder wie die Saisonvorbereitung des Schwimmbads vorangeht. Es ist ein zentraler Ort, an dem die Infos zusammenlaufen.» Dies ermöglicht den Verwaltungen gerade auch für strategisch wichtige Themen eine höhere Planungssicherheit.
Auch für die Verwaltung und lokalen Gruppierungen selbst bietet die Plattform grosse Vorteile. Christine Schibler, Vizestadtschreiberin von Rheinfelden (Aargau-CH) und mitunter verantwortlich für die Crossiety-App, erklärt: «Der Mehrwert besteht für uns darin, die Nutzenden möglichst schnell und zeitnah informieren zu können. In der Zeit der Corona-Pandemie sowie nun auch mit dem Krieg in der Ukraine hatten wir mit Crossiety einen grossen Vorteil, die Bevölkerung lückenlos und schnell auf dem Laufenden zu halten.»
Technische Schnittstellen zu weiteren Plattformen
Mittlerweile haben sich über 2’400 Personen aus den beiden Städten sowie mehrere Tausend Nutzer:innen aus umliegenden Gemeinden auf der Plattform zusammengefunden (Stand Mai 2022). Um dieses Wachstum weiter zu beschleunigen und das Angebot auszubauen, hat man neu damit begonnen, technische Schnittstellen einzusetzen. Das Ziel ist es, ein Ökosystem verschiedenster Plattformen auf der Crossiety-App einfacher zugänglich zu machen, um den Einwohner: innen eine ganzheitliche Lösung zu bieten.
So finden seit März 2022 auf Schweizer Seite alle Veranstaltungen der grössten Schweizer Veranstaltungs- Plattform „Eventfrog“ ihren Weg in den Stadtkalender auf Crossiety. Und mit der Einführung des Crossiety- Mängelmelders können neu auch Schäden direkt und unkompliziert an die zuständigen Abteilungen der Verwaltung mitgeteilt werden. Mit einer Schnittstelle zur «Neuen Fricktaler Zeitung » werden auf der Schweizer Seite zudem lokal relevante News automatisch auf dem Dorfplatz angezeigt.
Währenddessen nutzt Rheinfelden (Baden-DE) die technische Schnittstelle von Crossiety, um Informationen von der Webseite direkt auf Crossiety anzeigen zu lassen und so Zeit für das Erfassen von Beiträgen einzusparen. Es sind neue Wege, um die Digitalen Dorfplätze (CH & DE) weiter wachsen zu lassen.
Referenzauskunft
Roger Erdin
Stadtschreiber
Rheinfelden (AG)
Gerne stellen wir Ihnen den Digitalen Dorfplatz in einem persönlichen Gespräch noch detaillierter vor und zeigen Ihnen auf, wie auch Sie die neuen digitalen Möglichkeiten für Ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung nutzen können. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.